Data Governance Framework - Die Daten unserer Stadt
Ob im privaten oder im beruflichen Umfeld, in nahezu allen Bereichen entstehen Daten. Im städtischen Umfeld sprechen wir von einer Urban Data Governance und meinen damit auch die Nutzung der Daten, um gesellschaftlichen Herausforderungen begegnen zu können.
Dabei ergeben sich folgende Fragen:
- Wo und wie entstehen diese Daten?
- Was geschieht mit ihnen?
- Wie können diese Daten sinnvoll genutzt werden?
- Wie können diese Daten zur Grundlage eines datengestützten Handelns und Entscheidens werden?
Zur Beantwortung dieser Fragen hat das Amt für IT und Digitalisierung (ITD) das Data Governance Framework entwickelt.
Mit dem Data Governance Framework die Digitalisierung mitgestalten
Für die Nutzung der Daten muss es Regeln geben, so dass die in den Daten stecken Potentiale gehoben werden, um einen entscheidenden Beitrag bei der Digitalisierung zu leisten.
Das Data Governance Framework:
1. …definiert das Vorgehen für eine institutionenübergreifenden Data
Governance für die gesamte Stadt.
2. …ist ein dynamischer Rahmen, der Vorgehensweisen und Leitplanken vorgibt. Eine Data Governance ist ein lernendes und sich ständig weiterentwickelndes System.
3. …schafft Orientierung für die offene Entwicklung eines Rahmens für den einheitlichen Umgang mit den Daten der Stadt. Es stellt sicher, dass Daten effektiv und effizient für das Erreichen übergeordneter gesellschaftlicher und politischer Ziele nutzbar sind.
Das Framework ist eingebettet in die Vision der Data Governance für Hamburg:
„Wir machen Daten zu einem Treiber für die nachhaltige gesellschaftliche Entwicklung und einem zukunftsweisenden öffentlichen Sektor.“
Vernetzte Daten als Basis unserer Data Governance
Eine Data Governance bietet Chancen:
- Effektive Regeln zur Gewährleistung von Datenschutz und Datensicherheit
- Effizientere Verwaltungsvorgänge mit erhöhtem Mehrwert für die Bürgerinnen und Bürger
- Neue Möglichkeiten zum partizipativen Mitgestalten und datengestützten Entscheiden
- Positionierung im internationalen Wettbewerb um Unternehmen und Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer
Die Data Governance begegnet diesen Herausforderungen:
- Umfangreiche Datenschutz- und Datensicherheitsregularien.
- Unklare Besitzverhältnisse und Nutzungsbedingungen.
- Sicherung der Datenqualität, inkl. Vermeidung redundanter Daten.
- Umgang mit Daten ohne Aussagekraft.
- Fehlende Standards und Definitionen.
- Unterschiedliche Interpretationen von Daten.
Leitprinzipien der Hamburger Data Governance
An diesen Leitprinzipien orientiert sich ITD beim Auf- und Ausbau der Data Governance für unsere Stadt:
Unsere strategischen Ziele erreichen wir in einem Step-by-Step-Ansatz gemeinsam mit allen Beteiligten in der Freien und Hansestadt Hamburg.
Wir betrachten Data Governance als ein lebendiges, sich stetig entwickelndes Regelwerk für den Umgang mit den Daten unserer Stadt.
Neben den Daten der Kernverwaltung haben wir die Daten der Landesbetriebe, der städtischen Beteiligungen sowie perspektivisch auch die Daten der Wirtschaft und der Zivilgesellschaft im Blick.
Gestaltung des urbanen Datenraums
Der urbane Datenraum wird wesentlich auf der Urban Data Platform (UDP) abgebildet. Der Landesbetrieb Geoinformation- und Vermessung (LGV) stellt mit dieser gesamtstädtischen urbanen Datenplattform die technologische Datendrehschreibe der Stadt bereit.
Im Rahmen unserer Vision, Daten zu einem Treiber für eine nachhaltige gesellschaftliche Entwicklung zu machen, hat die Analysefähigkeit von Fachdaten einen besonderen Stellenwert.
Das Ziel der Gestaltung eines urbanen Datenraums ist es, Fachdaten aus den Behörden, Landesbetrieben und öffentlichen Unternehmen dezentral so zur Verfügung zu stellen, dass diese analysefähig miteinander in Verbindung gebracht werden können. Hier arbeiten wir mit den unterschiedlichen Fachbehörden zusammen – zum Beispiel mit der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) im Zusammenhang mit dem wirkungsorientierten Monitoring der UN-Nachhaltigkeitsziele.
Das geschieht einerseits innerhalb der UDP (Urban Data Platform) -Infrastruktur selbst, andererseits wird aber auch eine Verknüpfung mit weiteren dezentralen Fachdaten angestrebt.
Die Hamburger Verwaltung verfügt über eine leistungsfähige Geodateninfrastruktur sowie über vielfältige weitere Daten. Häufig liegen diese Daten jedoch in technischen Datensilos vor und können nur selten analysefähig zur Verfügung gestellt werden.
Handlungsfelder der Data Governance
Drei Perspektiven, 15 Felder, keine Rangfolge.
Die Handlungsfelder der Data Governance decken die kulturelle, technische und regulatorische Perspektive ab. Die Handlungsfelder werden durch konkrete Anwendungsfälle (z.B. interaktive Berichte im Internet darstellen – Beispiel Monitoring der Sustainable Development Goals (SDGs)) mit Inhalten gefüllt: so entsteht sukzessive eine praxisnahe und anwendbare Data Governance für unsere Stadt.