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Universität Bremen gewinnt Urban Data Challenge

Die Freie und Hansestadt Hamburg und THE NEW INSTITUTE haben die im Februar 2023 gestartete Urban Data Challenge Hamburg beendet. Die Universität Bremen überzeugt die Jury mit ihrem Konzept für eine datengestützte Verbesserung der Rad- und Mikromobilität in Hamburg und gewinnt 40.000€ Umsetzungsbudget.

Urban Data Challenge Grafik mit Logos vom TNI und Stadt Hamburg
© TNI

Der Wettbewerb, ausgerichtet von der Freien Hansestadt Hamburg und The New Institute (TNI), hat das Ziel, innovative Konzepte zur Nutzung von privaten Unternehmensdaten und städtischen Daten für die zukünftige Stadtentwicklung zu fördern. Aus über 30 Einsendungen – aus ganz Europa und darüber hinaus – hat sich die Universität Bremen gegen eine starke Konkurrenz durchgesetzt.

Mit ihrem innovativen und wissenschaftlich fundierten Konzeptpapier mit dem Titel „MoveAI“ konnte das dreiköpfige Team um Professor Dr. Niehaves, der die neue Arbeitsgruppe Digitale Transformation öffentlicher Dienste (Digital Public) an der Universität Bremen leitet, die Jury in einem mehrstufigen Prozess überzeugen.

Das Ziel des Konzeptes ist es, ein Analyse-Dashboard zu entwickeln, das die zentrale Fragestellung der Urban Data Challenge mit der innovativen Kombination aus statistischen Analysen, KI-basierten Verfahren und qualitativen Umfragen beantwortet und grafisch darstellen kann. Die Ergebnisse sollen als vollständige Open-Source-Lösung öffentlich zugänglich gemacht werden.

Die Universität Bremen erhält ein Umsetzungsbudget in Höhe von 40.000 Euro, um in enger Zusammenarbeit mit der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende innerhalb der kommenden drei Monate einen Prototyp zur Analyse der Rad- und Mikromobilitätsströme auf Hamburgs Fahrradwegen zu erarbeiten. Neben eigenen, öffentlichen Daten der Stadt Hamburg aus der Urban Data Platform werden erstmals in partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit den Unternehmen Bolt und IoT Venture auch Datensätze aus privat gehaltenen Mobilitätsdaten genutzt. Das estnische Unternehmen Bolt will den Übergang vom eigenen Auto zur geteilten Mobilität beschleunigen und ist in Hamburg derzeit mit seinem E-Scooter- und E-Bike-Angebot aktiv. Das deutsche Unternehmen IoT Venture entwickelt und vertreibt GPS-Tracker, die in Verbindung mit einer App eine neuartige Servicewelt für E-Bikes eröffnen.

Der hochkarätigen Jury, bestehend aus Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Forschung und städtischer Verwaltung, hat besonders die Verbindung von bestehenden Tools und die Entwicklung neuer Software-Ansätze für die Integration von Künstlicher Intelligenz im Kontext von Mikromobilitätsanalysen gefallen. Zudem wurden in dem Konzept sowohl die Endnutzerinnen und Endnutzer als auch die städtischen Mitarbeitenden und Entscheidungsträgerinnen und -träger als gleichberechtigte Zielgruppe bedacht. Das vorgestellte Projekt kann außerdem auf andere Städte übertragen werden, sofern öffentlich zugängliche Datensätze vorhanden sind.

Christian Pfromm, CDO der Freien und Hansestadt Hamburg: „Die vielen guten Bewerbungen zur Urban Data Challenge haben uns begeistert und wir freuen uns sehr, mit der Universität Bremen nun endlich die Gewinnerin bekanntgeben zu können. Mit Hilfe unserer neuen Partnerin und Dank einer Vielzahl öffentlich bereitgestellter sowie privat gespendeter Mobilitätsdaten wird innerhalb der kommenden Monate für die Stadt Hamburg ein innovatives Analyse-Dashboard für den Bereich der Rad- und Mikromobilität entwickelt.“

Francesca Bria: „Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis der ersten Urban Data Challenge in Hamburg. Die Anzahl und Qualität der Bewerber aus ganz Europa und darüber hinaus zeigen die zunehmende Bedeutung eines gerechten Datenaustauschs und datengesteuerter Anwendungen, um das Leben der Bürger zu verbessern und eine nachhaltigere Mobilität zu erreichen. Die Partnerschaft zwischen der Stadt, innovativen Unternehmen und talentierten Entwicklern wird sicherlich zu innovativen Anwendungen für die Stadt Hamburg führen.“

Diether Schönfelder, Amtsleiter in der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende: „Der Ausbau der Fahrradinfrastruktur ist ein Stützpfeiler der Mobilitätswende in Hamburg. Das Pilotprojekt zur Datenanalyse, das wir gemeinsam mit der Universität Bremen ausgestalten werden, ist dabei ein sehr spannender Ansatz, um Veränderungen von Verkehrsströmen durch neue Infrastruktur besser analysieren und damit noch mehr Angebote für besseren Radverkehr vorausschauend planen zu können. Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit!“

Zum Hintergrund:

Die Urban Data Challenge Hamburg ist Teil des Programms The New Hanse, konzipiert von der italienischen Innovationsökonomin Francesca Bria für THE NEW INSTITUTE. Bria leitet auch die projektbegleitende Data Commons Working Group. Das hochrangige Expertenforum soll unter anderem Blaupausen für einen sicheren und verantwortungsvollen Datenaustausch zwischen staatlichen, privaten und zivilgesellschaftlichen Akteuren in Städten erarbeiten. Die Urban Data Challenge ist das erste Gemeinschaftsprojekt im Rahmen von The New Hanse, nachdem die Freie und Hansestadt Hamburg und THE NEW INSTITUTE am 1. Juli 2022 ihre Zusammenarbeit im Bereich Datendemokratie und Nachhaltigkeit verkündet haben. Auf Seiten der Freien und Hansestadt Hamburg wirken an der Urban Data Challenge das Amt für IT und Digitalisierung der Senatskanzlei, die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende sowie der Landesbetrieb für Geoinformation und Vermessung unter Einbeziehung der Urban Data Platform als Kooperationspartner des TNI mit.

THE NEW INSTITUTE entwickelt konkrete Visionen für künftige sozioökonomische und politische Realitäten. Im Zentrum von Hamburg arbeiten bis zu 35 Denker und Praktiker mit interdisziplinärem und interkulturellem Hintergrund aus den Bereichen Wissenschaft, Politik, Wirtschaft, Medien, Kunst und Technologie an Projekten, die einen positiven sozialen Wandel bewirken.