Gute Online-Dienste für Deutschland
Hamburg und Schleswig-Holstein bringen bundesweiten Standard auf den Weg
Die neue Adresse anmelden, Kindergeld oder das Führungszeugnis beantragen: In vielen Lebenslagen ist der Kontakt zur Verwaltung notwendig. Online-Dienste erleichtern diese Verfahren – vorausgesetzt, sie sind gut gemacht. Dazu gehört, dass sie leicht zu bedienen und barrierefrei sind. Das Onlinezugangsgesetz (OZG) verpflichtet alle Länder und Kommunen ihre Dienste digital anzubieten. Das hat der Modernisierung der Verwaltung in Deutschland einen großen Schub gegeben. Dabei darf das Online-Angebot nicht komplizierter sein als das analoge Verfahren. Deshalb schaffen Hamburg und Schleswig-Holstein einen einheitlichen Design-Standard.
Mit Unterstützung von Expertinnen und Experten für UX-Design entsteht ein Baukastensystem, das eng an den Bedarfen der Nutzerinnen und Nutzer orientiert ist. Dieses wird in einem Open-Source-System bundesweit zur Verfügung gestellt. Entwicklerinnen und Entwickler werden damit befähigt, digitale Verwaltungslösungen barrierefrei und effizient zu gestalten. Die Standardisierung betrifft dabei in erster Linie die Bedienbarkeit und Funktionsweise. Die Wiedererkennbarkeit der Kommunen und Länder im digitalen Raum wird weiterhin gewährleistet.

„Online-Dienste der Verwaltung können nur dann eine echte Entlastung für Bürgerinnen und Bürger bewirken, wenn sie leicht zu bedienen sind. Wir entwickeln unsere digitalen Angebote aus der Perspektive der Nutzerinnen und Nutzer", sagt Jan Pörksen, Staatsrat und Chef der Senatskanzlei Hamburg. „KERN setzt auf die Standardisierung guter Online-Dienste hinsichtlich der Bedienbarkeit und der Struktur. Der Austausch mit einer breiten Fachcommunity ist dabei sehr wertvoll und zeigt erneut, dass Digitalisierung am besten funktioniert, wenn sie kooperativ gestaltet wird. Das Projekt ist ein bundesweiter Meilenstein im Bereich der serviceorientierten Verwaltungsmodernisierung“, so Pörksen weiter.
Zu den Projektpartnern gehören neben Hamburg und Schleswig-Holstein als Initiatoren, auch der IT-Verbund Schleswig-Holstein, ITZBund und der Dienstleister Dataport. Auf der OpenCode-Plattform des Bundes tauscht sich die Community laufend zu den Zwischenergebnissen aus. So entsteht der Baukasten in einem agilen Prozess, aus der gebündelten Expertise einer breiten Fachcommunity heraus.
Das Projekt KERN ist im Februar 2023 gestartet. Die Laufzeit beträgt zwei Jahre und ist bis Ende 2024 vorgesehen.